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poor & rich

“Am nächsten Tag zeigt mir Monsieur Ibrahim Paris, das schöne Paris […]. […] Die waren schon komisch, diese Boutiquen, alle riesengroß und ganz leer im Vergleich zum Laden von Monsieur Ibrahim, der nicht größer war als ein Badezimmer, wo aber nirgends noch ein Haar reinpasste […].”
“Es ist schon merkwürdig, Monsieur Ibrahim, wir arm die Schaufenster der Reichen sind. Nichts ist drin.”
“Das eben ist Luxus, Momo […].”

Die Möbelserie “poor & rich” ist aus dem Einzelprojekt “poor & rich” entstanden, das erstmals im Rahmen des fuori salone der Mailänder Möbelmesse 2005 präsentiert worden war.
Inspiriert an dem oben zitierten Ausschnitt aus der Erzählung “Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran” sollte 2005 Reichtum und Armut der modernen Gesellschaft an Hand eines Möbel exemplarisch gegenübergestellt werden.

Als Basis für diese Gegenüberstellung galt es, ein Möbelgerüst zu schaffen, das an sich unprätentiös, in seiner Form sehr einfach und reduziert ist. Es war das Ziel, eine Möbelstruktur zu gestalten, die sich durch wenige Schweißnähte auszeichnet und sowohl durch diese Eigenschaft als auch über eine einfache Ecklösung einen breiten Gestaltungsraum eröffnet. Als Ausgangspunkt für das Metallgerüst wurde ein einfaches Schnittmuster für den Lasercut entworfen. Über das Kanten und das Verschweißen verschiedener Bauteile wurde anlässlich der Mailänder Möbelmesse das erste Möbel realisiert. Aus der einfachen Metallstruktur wurde ein Gerüst geschaffen, das als Garderobe fungiert.

Die völlig überladene Garderobe auf der einen und die unbehangene auf der anderen Seite reflektieren Monsieur Ibrahims Gegenüberstellung von Armut und Reichtum.

Im Rahmen dieser ersten Auseinandersetzung mit dem neuen Entwurf hat sich gezeigt, dass die sehr reduzierte – wenn man so möchte “arme” – Grundform einen “Reichtum” gestalterischer Möglichkeiten bietet.
Über das Kanten der ausgelaserten Struktur entsteht ein Metallrahmen, in den Platten – Tischplatten, Regalbretter, Sitzflächen … – eingelassen werden können. Die Realisation von Tischen, Regalen und Sitzmöglichkeiten ist möglich. Dadurch, dass die Platten – ohne feste Verbindung – einfach in den Rahmen eingelassen werden und somit leicht austauschbar sind, ergibt sich eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Platten verschiedener Materialität und Farben sind frei wählbar. Stromkabel lassen sich entlang der Innenseite des gekanteten Metalls und durch die Aussparungen hindurchführen.

Der Ansatz für die Gestaltung einer umfangreichen Möbelserie war geschaffen:

Stuhl
Tisch
Bett
etc.

Das Ergenbis: die Möbelserie „poor & rich“

Prototyp

Fotos: Mathias Baumann

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